Die Qualität der Patientenversorgung hängt neben der Kompetenz des medizinischen Personals maßgeblich von geeigneten und leistungsstarken Technologien und Geräten ab. Solche überlebenswichtigen Geräte müssen in einer langfristigen Strategie gesichert werden. Da eine regelmäßige Wartung von medizinischen Geräten Ressourcen schonender als eine Reparatur ist, bedarf es gut ausgebildeter Krankenhaus-Techniker*innen.
Das bbw führt daher eine Kurzmaßnahme zur Entwicklung einer Schulung zum Thema „Instandhaltung von medizinischen Geräten“ in Südafrika durch. Diese Schulung wird in Zusammenarbeit mit der Tshwane University of Technology und lokalen Expert*innen erstellt. Anschließend soll sie langfristig von der Tshwane University of Technology angeboten werden. Ziel ist es, angehende Krankenhaus-Techniker*innen für vorbeugenden Instandhaltungsstrategien zu sensibilisieren. Diese zielen auf die Vermeidung von Ausfällen durch die Umsetzung von geplanten, präventiven, in festgelegten Abständen oder nach vorgeschriebenen Kriterien durchzuführenden Instandhaltungsmaßnahmen ab.
Besonders staatliche Krankenhäuser benötigen Personal
Eine von der giz Südafrika beauftragte Studie ergab, dass besonders öffentliche Krankenhäuser- auf die etwa 80 % der Bevölkerung in Südafrika angewiesen sind -Probleme haben, gut qualifizierte Techniker*innen zu halten. Darüber hinaus fehle das Bewusstsein für eine vorausschauende, strukturierte und regelmäßige Wartung.
Mit der Entwicklung des Kurses reagiert das Projekt auf den Fachkräftemangel. Gemeinsam mit der Technischen Universität in Tshwane und weiteren „Clinical Engineering“-Expert*innen erstellt das bbw ein Curriculum, welches sich direkt an den Bedarfen der Krankenhäuser orientiert sowie zeitgemäße Schulungsmaterialien zur Verfügung stellt.
Unterstützung der Initiative SAVE-P
Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurden weltweit die Bestände an Beatmungsgeräten aufgestockt. In Südafrika entwickelte das South African Emergency Ventilator Project (SAVE-P) angesichts der steigenden Nachfrage und der Belastung der globalen Lieferketten ein nicht-invasives Beatmungsgerät - das CPAP-100. Dieses kann mit der vorhandenen lokalen Technologie hergestellt werden. Die ersten 2.000 Einheiten wurden bereits 2020 an das nationale Gesundheitsministerium gespendet und je nach Bedarf an verschiedene Krankenhäuser verteilt.
Damit die Geräte den Patient*innen keinen Schaden zufügen, müssen sie alle drei Monate getestet und kalibriert werden. Leider fehlt vielen Service-Techniker*innen in den staatlichen Krankenhäusern das nötige Know-How. Aufgrund der besonderen Herausforderungen in der Corona-Pandemie, wird bbw das Thema ins Curriculum integrieren. Als eine Art „Sofortmaßnahme“ organisiert das bbw bereits vorab die Schulung von rund 40 Krankenhaus-Techniker*innen in verschiedenen Regionen Südafrikas.
Unterstützt von BMZ via sequa; Projektzeitraum: 1.Dezember 2020 bis 30. April 2022
Credits: Foto 3: pixabay, Robyn Wright; Foto 4: pixabay, vipra gen