Eine Berufsbildungspartnerschaft mit der Ukraine soll die Migrationsrate in betroffenen Gebieten senken, Jugendarbeitslosigkeit und den gleichzeitigen Mangel an Fachkräften mindern.
Im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaft mit der Ukraine überarbeitet das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gemeinsam mit Partnern vor Ort Lehrpläne bedarfsgerecht und schafft duale Ausbildungsstrukturen in Betrieben sowie Schulen. Das Projekt hat zum Ziel, die strukturellen Fluchtursachen in zwei besonders stark von Abwanderung betroffenen Pilotregionen, Lwiw und Wolhynien, durch eine verbesserte und stärker nachfrageorientierte Berufsausbildung zu mindern.
Arbeitslose Jugendliche und fehlende Fachkräfte
Die ukrainische Wirtschaft ist 2014, vor allem infolge der Kampfhandlungen im Osten des Landes, merklich geschrumpft. Am Arbeitsmarkt existiert zudem ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage: Auf der einen Seite kämpft das Land mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit, auf der anderen gibt es einen akuten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die Berufsausbildung ist von ihrer Struktur her nicht mehr zeitgemäß und genießt ein dementsprechend geringes Ansehen.
Anpassung an den realen wirtschaftlichen Bedarf
Vor Ort arbeitet das bbw mit fünf Privatunternehmen, vier Berufsschulen und der Wirtschaft zusammen. In Workshops werden vorhandene Netzwerke zwischen staatlichen Bildungseinrichtungen und Unternehmen gestärkt, um die Lehrpläne an die tatsächlichen Bedürfnisse der Wirtschaft anzupassen. Dies trägt auch zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, zur Förderung von Investitionen sowie zur Unterstützung von Unternehmen bei. Darüber hinaus werden Schüler besser qualifiziert und finden passend zu ihrer Ausbildung eine Beschäftigung, um ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert das Projekt über sequa im Rahmen eines Berufsbildungspartnerschaftsprogramms (BBP). Es läuft von Mai 2016 bis April 2019.
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