Wie gehen wir in der Produktion mit den nötigen Schutzmaßnahmen um? Wie steht es um unsere Sanitärräume? Was können wir im Bereich Transport verbessern, und wie können wir unseren Mitarbeiter*innen bei der Umsetzung praktische Anleitungen geben? Diese Fragen stellen sich derzeit viele Unternehmen weltweit, um einer (erneuten) Verbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken.
Auch in Tunesien mussten schnell und effizient Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft eingeführt werden. Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft bbw organisiert deshalb im Auftrag der GIZ und im Rahmen des Projekts „Jobpartnerschaften und Mittelstandsförderungen“ der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung des BMZ Online-Schulungen. Diese richten sich an die Verantwortlichen von Produktion, Qualität und Personalwesen sowie an die Schichtleiter in der Produktion von mittelständischen Automobilzulieferern. Seit Mitte Mai stehen die Schulungen sowie Materialien zur Veranschaulichung wie Poster usw. online zur Verfügung und dies nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für Universitäten, um auch den Bildungsbetrieb mit ausreichenden Corona-Schutzmaßnahmen sicher zu stellen.
Die Präsentationen bieten praktische Handlungsanleitungen für konkrete Themen wie den Umgang in der Produktion, den Sanitärräume und beim Transport. Checklisten und Plakatvorlagen unterstützen den Informationsfluss. Dabei geht es um ausreichend Wasch- und Desinfektionsmöglichkeiten für die Belegschaft und den Besuch ebenso wie um das Anbringen eines Spuckschutz oder Bodenmarkierungen für Abstandeinhaltung. Führungskräfte lernen, wie sie Mitarbeiter sensibilisieren und mobilisieren und die Maßnahmen überwachen. Ein Beispiel ist hier das Artikelbild. Es zeigt ein Poster zur nicht empfohlenen gemeinsamen Nutzung von Werkzeugen. Der Schriftzug bedeutet: „Ich liebe meinen Kollegen, deshalb leihe ich ihm kein Werkzeug.“ bbw hat mit den LEAN-Experten von POP maßgeschneiderte Präsentationen und Dokumente entwickelt, die die jeweiligen Vorgaben der tunesischen Regierung berücksichtigen.
Bisher haben 15 Unternehmen mit insgesamt mehr als 2.650 Mitarbeiter*innen an den Kursen teilgenommen, 23 Universitäten und Hochschulen wie die ISET (technische Hochschule) Djerba wurden ebenfalls in Corona-Schutzmaßnahmen und der Konzepterstellung weitergebildet.