Veröffentlicht

Projektmanagerin

Marlyse Annoepel

+49 151 53275046
E-Mail

VET4Africa - Grüne Bürgerenergie

VET4Africa - Grüne Bürgerenergie

Deutsche Berufsschullehrer*innen qualifizieren afrikanische Berufsschullehrkräfte in Wildpoldsried/Allgäu für eine Welt mit Zukunft.

Bildung und Energie - grundlegende Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung

Seit 2018 schult das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gGmbH in Kooperation mit der Gemeinde Wildpoldsried afrikanische Berufsschullehrer*innen zu den Themen Aufbau von und Umgang mit erneuerbaren Energiesystemen. 

Im Ökologischen Bildungszentrum in Wildpoldsried und in unterschiedlichen Berufsbildungseinrichtungen in Afrika lernen die Lehrkräfte anhand eines modularen Schulungssystems (PV1) die Grundlagen der Elektro- und Energietechnik kennen und vernetzen dieses Wissen mit der Photovoltaik.

Nach den positiven Erfahrungen aus den vergangenen Lehrgängen wurde das Aus- und Fortbildungsangebot im Bereich der dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung verbessert und ausgeweitet. Parallel zu einem weiteren PV 1 Lehrgang werden die ersten Trainings zu Modul 2, „Planung, Montage und Betrieb von kleinen Inselnetzen“ in 2022 angeboten.

Anschließend können die afrikanischen Ausbilder*innen gleich in ihrem Unterricht das im nationalen Lehrplan vorgesehene Photovoltaik-Modul mit vertieften Fachkenntnissen bereichern. Insbesondere durch den Einsatz der Schulungssysteme (PV1) bzw. Schulungsstände (PV2) kann der Unterricht deutlich praxisorientierter gestaltet werden. Sie bilden in großer Anzahl lokale Fachkräfte (mind. 50 für PV1 und 30 für PV2 pro Jahr) für „Erneuerbare Energie“ aus. Zur Unterstützung stehen den Kursteilnehmer*innen deutsche Berufsschullehrer*innen als Mentor*innen zur Seite, die die afrikanischen Kolleg*innen regelmäßig in ihren Ländern besuchen. Damit wird eine langfristige Beziehung aufgebaut und die nachhaltige Umsetzung des vermittelten Wissens sichergestellt.

Außerdem wird das Multiplikationsverfahren von Online-Lehrmaterialien, Online-Austauschplattformen und Online-Unterstützung begleitet.

Grüne Bürgerenergie für Afrika

60% der Menschen in Afrika haben keinen Zugang zu Strom – 80% davon auf dem Land. Dies ist eines der Entwicklungshemmnisse für den schwarzen Kontinent. Der Marschall-Plan für Afrika, der von BMZ-Minister Dr. Gerd Müller ins Leben gerufen wurde, möchte unter anderem grüne Bürgerenergie für Afrika fördern. Gerade über kleine Netze - unabhängig von Stromtrassen und Großkraftwerken, selbst verwaltet und nachhaltig - könnten in den nächsten 10 Jahren 75% der Energie in Afrika von Mini-Grids kommen.*

Theorie und Praxis verbinden

Grundlage des Trainings ist die Kombination aus Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischer Arbeit, wobei besonderer Wert auf pädagogische Konzepte und Spaß an der Technik gelegt wird. Das erlernte Wissen dient also nicht dem Selbstzweck, sondern wird stets in praktische Umsetzungsbeispiele integriert. So macht die Ausbildung nicht bei der Photovoltaik halt, sondern wird mit Beispielen zur praktischen Anwendung, wie beispielweise zur Trinkwasserförderung oder auch Elektromobilität, kombiniert. Durch viele Messaufgaben vertiefen die Teilnehmer*innen ihrGrundlagenwissen und trainieren die Fähigkeiten zur Fehlersuche und zur professionellen Qualitätskontrolle. 

Gefördert durch GIZ (Programm Grüne Bürgerenergie)/BMZ: Phase 2: November 2021 – Oktober 2022

Bild

Förderung:

GIZ (Programm Grüne Bürgerenergie)

BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Partner:

Gemeinde Wildpoldsried

(*) Aus der Rede des Bundesministers Dr. Gerd Müller anlässlich der Zertifikatsüberreichung in Wildpoldsried am 6.7.2018